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Corpus der barocken Deckenmalerei
in Deutschland (CbDD)

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Dissertationsprojekt:

Jan-Eric Lutteroth M.A.

Die Münchener Residenz in der frühen Neuzeit. 3D-Visualisierungstrategien ihrer räumlich-funktionalen Entwicklung (AT)

Betreuer: Prof. Dr. Stephan Hoppe

Am Beispiel der Münchener Residenz in ihrem Übergang von einer Fluchtburg zu einem repräsentativen Stadtschloss sollen die Möglichkeiten computergestützter digitaler 3D-Rekonstruktionen im virtuellen Raum für die Residenzforschung erörtert werden. Der wissenschaftliche Anspruch an die digitale 3D-Rekonstruktion einzelner Bauphasen wird dabei an vier Themenkomplexen festgemacht:

  1. Quellenkritik
  2. Dokumentation der 3D-Rekonstruktion
  3. Visualisierungsstrategien
  4. Nachnutzbarkeit der 3D-Modelle

Für die Erstellung wissenschaftlicher 3D-Modelle von historischer Architektur ist die kritische Behandlung des Quellenmaterials ein essentieller Faktor. Dabei geht es beispielsweise nicht nur um die Datierung von historischen Plänen und Bauakten für eine Bauphasenrekonstruktion, sondern auch um die Einstufung moderner Vermessungsdaten für den Detaillierungsgrad des daraus abgeleiteten 3D-Modells. Die Dokumentation und die anschließende Visualisierung des kulminierten Wissens ist ein ebenso essentieller Schritt, der es nachfolgenden Wissenschaftlern ermöglichen soll, den 3D-Datensatz im Sinne nachhaltiger Forschung weiter zu verwenden. Diese beiden Schritte sind mittlerweile das Pflichtprogramm beim Erstellen von wissenschaftlichen 3D-Modellen. Die Herausforderung besteht in der anschließenden Verwendung des 3D-Modells, um mit dessen Hilfe neue Zugänge zu den Objekten zu erlangen sowie historische Fragestellungen zu beantworten. Der Diskurs, der zumeist auf inakkuraten historischen Grundrissen basierte und dem Forscher ein hohes Maß an Abstraktionsverständnis abverlangte, wird auf eine solidere, da realere Grundlage gestellt, die um eine nunmehr erfahrbare dritte Dimension erweitert wurde. Die dabei entstehenden Herausforderungen die sich durch den neuartigen Forschungsprozess im virtuellen Raum ergeben, gilt es zu thematisieren.

Die Münchner Residenz bietet mit ihrer langen und komplizierten Geschichte ein herausragendes Beispiel, um die Methode der digitalen 3D-Rekonstruktion zu untersuchen und als Forschungswerkzeug zu etablieren.